Ich kannte Altin Gün bislang nur aus Radio Cosmo, die Alben oder durch ein paar youtube Videos und war gespannt, was mich am Freitag, den 21.04.2023 im Rahmen der Album Release Tour ‚Aşk‘ beim Auftritt in Köln erwartet . Ein kurzer Rückblick:

Das Konzert fand im Carlswerk Victoria in Köln Mülheim statt. Der Gebäudekomplex [beinhaltet noch den Club Volta] ist Bestandteil der alten Industriefläche des Kölner Kabelherstellers Felten & Guillaume. Die Straßenbahnstation Keupstrasse ist fußläufig in 3 Minuten erreichbar und die Parksituation für PKW Fahrer eine Katastrophe. Also lieber Öffis verwenden. Die Location hat mich sehr gefesselt. Der Biergarten, der das Carlswerk sowie den Club Volta verbindet lädt zum entspannten Palaver ein. Das Carlswerk selbst ist eine historische, kahle Werkshalle mit einem besonderen Charme.
Bis zum Beitrag der Vorgruppe wurde das Publikum von einem DJ mit unterschiedlichsten Musikrichtungen [aber immer straight] in Stimmung gebracht und gehalten. Mir persönlich hat das schon sehr gefallen und entsprechend habe ich dann begonnen, mich der Musik und Atmosphäre hinzugeben.
20 Uhr, die Vorgruppe kommt: Die Veranstaltung begann mit dem Auftritt des Duos Reymour [Lou Savary, Luc Bersier]. Ich muss dazu sagen, dass mir dieses Duo bis dato unbekannt war und ich selbst erst mal ein wenig recherchieren musste. Laut eigenen Angaben befinden sich die beiden im Bereich „Leftfield chanson / synth pop“. Ok, das klingt interessant. Von diversen youtube Videos wusste ich nun, dass die Kombination von Sound und Gesang ein wenig „besonders“ ist. Musikalisch alleine erinnerte mich die Musik schon ein wenig an die ersten Tage von Depeche Mode. Wie dem auch sei. Der Beitrag von Reymour war einfach nur toll und hat mich am Ende dazu verführt, das Album „Leviosa“ direkt mal bei bandcamp zu kaufen. Ich kann nicht beschreiben warum das so ist, aber die beiden haben es geschafft, mich für ne halbe Stunde in eine andere Welt zu entführen, wo dann die Kombi Musik/Gesang mit jedem Ton Sinn gemacht hat.
Besonders angetan hatten es mir die Songs „Holy mother“, „De ma Tour“ und „BX Ville“ vom Album „Leviosa“.
21 Uhr, der Hauptact: … und nun brannte die Hütte … Das Publikum war eh schon heiss wie Frittenfett und es wurde gesteigert. Jasper Verhulst [E-Bass] und Daniel Smienk [Drums] haben den Weg vorgegeben und somit eine Energie erzeugt, die ich sonst nur auf den Konzerten der Red Hot Chili Peppers erlebt habe. Die Songs wurden frenetisch mitgesungen und selbst Almans wie ich, die der türkischen Sprache nicht mächtig sind und nur Bruchstücke der Texte „grob“ kennen, haben sich beteiligt. Die Energie im Carlswerk war die ganze Zeit so massiv, dass das Publikum nicht anders konnte, als sich die ganze Zeit irgendwie zu bewegen… Wie gut die Stimmung auf der Bühne selbst war konnte man auch daran erkennen, als Erdinç Ecevit Yıldız in einem Lied den Part von Merve Daşdemir übernommen hat. Sehr zu ihrer eigenen Überraschung.
Dieses Konzert war für mich etwas sehr besonderes und ich konnte es als tolles Erlebnis abspeichern. Die Musik von Altin Gün gefällt mir eh und Erdinç Ecevit Yıldız und Merve Daşdemir tragen durch ihren Gesang immer dazu bei, dass jeder Song ein Ohrwurm wird. Also… einfach nur HACH… ich hoffe, dass ich beim nächsten Konzert hier in der Gegend auch die Möglichkeit habe, hinzufahren.
Links:
Location: Carlswerk Victoria
Vorgruppe: Reynmour [Bandcamp]
Hauptact: Altin Gün [Website] [Bandcamp]